Wie du deine Retrospektiven einfach aufpeppen kannst
Von Alexander Schneider
Wenn du auf diesen Artikel stößt, dann ist dir die Sinnhaftigkeit und Wichtigkeit von Retrospektiven sicher schon bekannt. Und trotzdem fühlt es sich manchmal schwierig an, eine Retrospektive interaktiv und einnehmend zu gestalten. Damit es das nächste Mal besser klappt, haben wir hier ein paar Ratschläge gesammelt, wie du deine Retro mit Software aufpeppen kannst.
Die Herausforderungen einer Retrospektive
Damit du mit Software nachhelfen kannst, musst du erstmal die Herausforderungen klar benennen können.
Zeitliche und räumliche Einschränkungen
Eine typische Retrospektive, wie sie sich bei den meisten Teams findet, verlangt von den Teilnehmer:innen, sich zum gleichen Zeitpunkt am gleichen (virtuellen) Ort zusammenzufinden. Das ist natürlich gerade bei größeren Teams eine immense Herausforderung und sorgt auch dafür, dass manche aus wichtiger Arbeit herausgerissen werden.
Mangelnde Nachverfolgbarkeit
Es haben sich jetzt alle Zeit genommen, die Retro wurde durchgeführt und Folgemaßnahmen wurden beschlossen. Doch der Alltag hält mit der Zeit wieder Einzug und es stellt sich nicht selten die Frage: “Was haben wir eigentlich nochmal besprochen?”
Monotonie und mangelnde Teilnahmebereitschaft
Mit der Zeit kennt jeder den Ablauf der Retro und es schleicht sich eine gewisse Routine ein. Diese kann aber auch dazu beitragen, dass die Teilnahmebereitschaft sinkt. Gerade wenn jemand aus der Arbeit gerissen wurde, um an der Retro teilzunehmen, ist es nicht einfach diese Personen zu einer aktiven Teilnahme zu bewegen.
Monotone Retrospektive erzielen keine brauchbaren Ergebnisse. (Bild von Unsplash.com)
Wie Software-Tools, die deine Retro verbessern
Generell hast du beim Einsatz von Software direkt mehrere der zuvor genannten Herausforderungen gelöst.
Zum einen wird unter Einsatz des richtigen Tools eine zeitliche und räumliche Synchronisierung unnötig. Die meiste Software erlaubt es deinem Team über eine Zeitspanne digital einen Beitrag zu leisten, wodurch der Zwang entfällt unbedingt gleichzeitig dabei zu sein. Nichtsdestotrotz kannst du auch mit Software natürlich synchrone Retrospektiven weiter fortführen.
Auch die Nachverfolgbarkeit ist nebenbei hergestellt. In der Regel kann man die digitalen Erzeugnisse allen Teilnehmer:innen zur Verfügung stellen, sodass jederzeit die Möglichkeit besteht nochmal hineinzuschauen.
Und auch die Teilnahmebereitschaft kann durch den Einsatz von spaßigen und interaktiven Tools gesteigert werden.
Konkrete Anwendungsbeispiele
Wortwolken
Wenn es darum geht, zusammen Dinge zu sammeln, die vielleicht gut liefen, oder Prozesse zu identifizieren, die als ineffizient wahrgenommen werden, sind Wortwolken spitze. Schön aufbereitet kristallisieren sich direkt die vorwiegend erwähnten Begriffe raus und helfen diese entsprechend zu adressieren.
Im Nachgang kann man die Ergebnisse online lassen oder am besten direkt als Bild oder PDF exportieren, sodass die Nachverfolgbarkeit gegeben ist. Auch die gleichzeitige Teilnahme ist hier nicht unbedingt notwendig. Interaktivität ist von Natur aus sichergestellt.
Mit den Wortwolken werden je nach Fragestellung die häufigsten Antworten direkt visuell gut erfassbar
Strukturierte Beitragsforen
Falls du die Synchronität aufbrechen möchtest, dann ist es immens wichtig, die Beiträge digital zu erfassen und ordentlich zu strukturieren. Dafür kannst du zum Beispiel auch schnaq nutzen. Dabei werden die Beiträge nicht wie in einem Chat, oder gewöhnlichen Forum untereinander weg gelistet, sondern beziehen sich immer aufeinander. So wird es einfach nachzuvollziehen, worüber diskutiert wird und was den Teilnehmer:innen wichtig ist. Damit das Ganze auch nachvollziehbar ist, werden die Beiträge parallel auch automatisch in einer Mindmap strukturiert.
Umfragen
Vorschläge oder Lösungsansätze für Dinge, die in der letzten Retro angesprochen wurden, so wie Stimmungsbilder lassen sich perfekt über kleine Umfragen abbilden. Dein Team kann einfach teilnehmen und die Ergebnisse werden live grafisch aufbereitet. Alle haben somit den Überblick über die Einstellung zur abgestimmten Sache.
Auch spaßige Umfragen können eingesetzt werden, um den Anfang der Retro etwas aufzulockern.
Fazit
Eine Retrospektive interaktiver, weniger synchron und nachhaltig zu gestalten geht ganz einfach und mit wenigen Klicks, wenn du die richtigen Tools verwendest. Die hier aufgezeigten sind natürlich nur eine kleine Auswahl. Es gibt auch Softwares, die sich nur dem Thema Retrospektive widmen und auch diese sind vielleicht das richtige für dein Team. Wenn du aber nur leichtgewichtige Tools brauchst, die jeder aus dem Team schnell im Browser bedienen kann, dann hast du jetzt schonmal die richtige Inspiration bekommen.